June 6th, 2022

Metapolitisches Hüpfen

Symposium und antifaschistische Hüpfburg
Große Bergstraße/ Goetheplatz, Hamburg
10. Juni 2022, 13–19 Uhr

Gegenwärtig sind wir mit einer rechten Metapolitik konfrontiert, die mit kulturellen Setzungen versucht zivilgesellschaftliche Überzeugungen und kulturelle Diskurse jenseits von Parlamenten zu verändern. Während das Konzept der Metapolitik eigentlich für den Aufbau einer demokratischen Zivilgesellschaft gedacht war, zielt die Neue Rechte darauf ab, gesellschaftliche Komplexität auf essentialistische Vorstellungen von Kultur, Nation und Volk zu reduzieren.

Im Ringen um die kulturelle Hegemonie entwendet die Neue Rechte auch den Künsten ihre Strategien. Mit Rekonstruktionen historischer Architektur, ideologischer Inanspruchnahme von Orten, aber auch Angriffen auf Parlamente dreht die Neue Rechte das kritische Potential der Künste in eine affirmative Symbolhaftigkeit um und verwendet das progressive Moment der Künste für ihre regressiven Ideen. Metapolitisches Hüpfen bietet den Anlass, die Vereinnahmung der Künste für eine rechte Metapolitik zu thematisieren und schafft zugleich den Raum, um Gegenstrategien zu entwickeln – theoretisch, praktisch und performativ. Dafür wird das Hambacher Schloss als Symbol für Demokratie und nationalistische Vereinnahmung in eine antifaschistische Hüpfburg transformiert.

ab 13:00 Uhr
Antifaschistisches Hüpfen

ab 14:00 Uhr ohamed Amjahid (Vortrag & Diskussion)
Wie aus der Parallelgesellschaft herausspringen? Über homogen weisse Räume in der Stadt

Aram Bartholl (Performance & Gespräch)
Greetings from Hamburg!
Wie umgehen mit geschichtsrevisionistischer Architektur?

Eduard Freudmann (Vortrag)
Kontextualisierung, Umgestaltung, Weggestaltung
Künstlerische und aktivistische Auseinandersetzungen mit geschichtspolitischen Manifestationen im öffentlichen Raum

Cornelia Siebeck (Thesen & gemeinsames Nachdenken)
Was wir „vergessen“ haben, oder:
Für eine Erinnerungsarbeit ohne Selbstvergewisserung

Nora Sternfeld (Vortrag)
Errungene Erinnerungen
Kontaktzonen umkämpfter und geteilter Geschichte

Konzipiert von Frieder Bohaumilitzky
Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien

References

cf. "Design of Unrest: Right-wing Metapolitics – Paralogy – Knowledge Spaces – Chaos" (40 min.), Tom Bieling + Frieder Bohaumilitzky + Anke Haarmann + Torben Körschkes (Conception, Text, Performance), Stephan Kraus (Edition, Sound, Conception), Tamara Hildebrand (Camera, Conception), Alice Lagaay (Support, Subtitles). Attending [to] Futures Conference, KISD - Köln International School of Design.